Nach der Zuckerkrankheit als “Spitzenreiter”, sind venöse Gefäßverschlüsse die zweithäufigste Ursache für Schäden in den Blutgefäßen der Augen.
Das Blut wird zu “dick”, gerinnt und verstopft eine Vene, eine Thrombose entsteht. Da Venen die Blutgefäße sind, die das Blut aus dem Organ wieder abtransportieren, gibt es einen “Stau” und Überdruck. Die Blutgefäßwände werden beschädigt und Blut tritt aus den Blutgefäßen in das umgebende Gewebe aus. Im Fall des Auges verstopfen die Netzhautvenen und es blutet in die Netzhaut. Diese bekommt nicht mehr genug frischen Sauerstoff, da das verbrauchte Blut nicht mehr abfließen kann und frisches nicht mehr nachkommt. Die Netzhaut wird geschädigt und “verweigert den Dienst” – vorübergehend oder dauerhaft. Im weiteren Verlauf kann es zu Gefäßwucherungen (Neovaskularisationen) aus der zerstörten Netzhaut kommen. Diese können zu einer Einblutung in den Glaskörper mit einer weiteren Verschlechterung des Sehens führen. Auch durch Netzhautschwellungen (Ödeme) oder gar einem Grünen Star kann das Sehvermögen beeinträchtigt werden.
Zu dickes Blut bei Leukämie, Veränderungen der Gefäßwände durch die Zuckerkrankheit, Druck auf die Venen durch hohen Augeninnendruck (15% der Fälle) und in 75 % der Fälle ein zu hoher Blutdruck. Im Fall des hohen Blutdrucks drückt an einer Kreuzung zwischen Arterie und Vene, die pralle Arterie die Vene ab und es kommt zu Stau und Blutgerinnung, also einer Thrombose.
Bei geringer Ausdehnung der betroffenen Netzhautfläche merke ich evtl. nichts oder habe nur den Eindruck, irgendwo “fehlt ein Stück” nach der Seite. Bei starker Ausdehnung ist die obere oder untere Hälfte des Gesichtsfeldes (Hemizentralvenenverschluss), bzw. sogar das ganze Gesichtsfeld (Zentralvenenverschluss), an einem Auge beim Sehen stark eingeschränkt. Die oben erwähnten Komplikationen können nach Monaten zu weiteren Sehverschlechterungen oder zu starken Schmerzen führen.
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Tritt eine plötzliche Sehverschlechterung auf, sollte man immer gleich einen Augenarzt aufsuchen. Es wird versucht durch Blutverdünnung die Folgen zu dämpfen. Eine Erholung des Sehens tritt jedoch – wenn überhaupt – nur sehr langsam und kaum je vollständig ein. Das einzige Verfahren – mit dem noch keine langen Erfahrungen vorliegen – das aber bisher nachgewiesenermaßen Sehverbesserungen erzielen konnte, ist die Radiäre Optikoneurotomie, kurz RON. Hierbei werden bei Zentralvenenthrombosen in einer aufwendigen Operation im Auge am Sehnervenkopf kleine Schnitte durchgeführt, die die Durchblutung fördern sollen. Weitergehende Verfahren mit Gabe von Blutgerinnsel auflösenden (tPA) oder abschwellenden (Triamcinolon) Substanzen in das Auge sind hinsichtlich ihrer Ergebnisse noch strittig. Seit langem anerkannt ist jedoch die Laserbehandlung der Netzhaut zur Verhütung eines Grünen Stars. Dieser durch Gefäßwucherungen entstehende Grüne Star (Neovaskularisationsglaukom) ist die häufigste Ursache in der westlichen Welt, ein Auge entfernen zu müssen.
Verschlüsse von Arterien sind aus Patientensicht noch dramatischer, denn es wirkt, als wenn jemand „plötzlich das Licht ausmacht“.
Es tritt ein akute Verstopfung einer Blut und Sauerstoff zuführenden Arterie zum Auge auf. Vergleichbar der Situation des Herzen beim Herzinfarkt, erleidet die Netzhaut einen Infarkt, d. h. sie stellt ihre Funktion aufgrund von Sauerstoffmangel ein. Dauert der Verschluss der Arterie mehrere Stunden und ist komplett, stirbt die Netzhaut ab. Glücklicherweise tritt ein kompletter Verschluss eher selten auf.
Häufigster Grund ist eine Embolie. Das bedeutet ein kleines “Klümpchen” im Blut (ein Embolus) verstopft ein Gefäß im Auge. Herkunft ist entweder ein erkranktes Herz mit Herzklappenfehlern bzw. Rhythmusstörungen oder Wandbeschichtungen (z. B. Cholesterin oder Kalk) der Halsgefäße, die sich lösen und mit dem Blut nach oben ins Auge geschwemmt werden und dort dann das Blutgefäß verstopfen. Würden die “Klümpchen” übrigens nicht im Auge “hängen bleiben”, blieben sie letztendlich im Gehirn stecken und dies könnte einen Schlaganfall bedeuten.
Plötzlich schiebt sich ein Vorhang vor einen Teil (Arterienastverschluss) oder das ganze Gesichtsfeld (Zentralarterienverschluss). Vor allem im letzteren Fall ist es, “als wenn einer das Licht ausschaltet”. Der Vorgang ist schmerzlos und dauerhaft. Das Sehvermögen ist stark eingeschränkt. Manchmal kann es sich mit der Zeit noch leicht verbessern. Handelt es sich nur um eine kurzfristige Verstopfung, die sich nach ca. 10 Minuten wieder auflöst, spricht man von “Amaurosis fugax”. Letztere ist ein Warnsymptom für eine Schlaganfallgefährdung und ein Grund genauere Ursachenforschung zu betreiben
Bei Warnsymptomen, wie der Amaurosis fugax, muss die Ursache gefunden und durch durch Behandlung wenn möglich vorgebeugt werden. Das heißt: den Blutdruck einstellen, die Herzrhythmusstörungen behandeln, evt. das Blut verdünnen, evtl. die verstopften Halsgefäße frei operieren. Ist der Verschluss dauerhaft, ist nur innerhalb von 48 Stunden noch etwas Sehvermögen zu retten, wenn der Verschluss nicht komplett war. Eine sofortige Einlieferung in eine Augenklinik oder Augenstation ist notwendig. Dort wird der Druck im Auge medikamentös und operativ gesenkt, eine Massage des Auges durchgeführt und spezielle Sauerstoffmischungen zum Atmen gegeben. Die Ergebnisse sind, im Bezug auf das Sehvermögen, jedoch schlecht, weshalb Vorbeugung oberstes Gebot ist.
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